Anne Will wird mir im Fernsehprogramm in der ARD unter dem Genre „Show“ aufgeführt. Als ich den Inhalt ihrer „Show“ gelesen hatte, kamen mir Zweifel.
Rudi Carell, Kuhlenkampf und Frankenfeld zum Beispiel wurden als Meister ihrer Berufsgattung bezeichnet. Zumal das, was sie ihrerzeit als wahre Showmaster am Samstag Abend präsentiert hatten, dabei die Atmosphäre der Familienstube wärmend, sich weitgehend unterscheidet von dem, was uns mit ihrer „Show“ heute Anne ins Wohnzimmer schleudern Will.
Mir fällt auf, dass ich in den letzten Jahren immer wieder enorme Veränderungen feststelle. Das Verständnis für Bedeutungen scheint sich zu ändern. Während zu meiner Zeit jeder wusste, wer Rudi Carell und Co. sind, und dass sie Fernsehshows machen, wird selbes heute Anne Will zugestanden. Allerdings verändert sich mit dem Verständnis auch die Wertschätzung gegenüber einstiger Künste und Handwerke.
Mag es so sein. Dann plädiere ich aber dafür, dass man auch die Bezeichnungen entsprechend der Stimmung anpasst und sie gegebenenfalls neu formuliert. Denn mit dem hat die Begrifflichkeit nun mal rein gar nichts mehr zu tun, was die stilvollen Altmeister mit Ehrgeiz, Eleganz und Esprit geprägt haben.